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Hohes und Tiefes

~ Gedanken über Schönes und Schweres – Schmetterlinge auf Pfingstrosen und Elefanten die Treppe hochschleppen – Was das Leben so bringt…

Hohes und Tiefes

Schlagwort-Archiv: Kirche

Es spricht sich herum

01 Freitag Sep 2017

Posted by hohesundtiefes in Alltag, Pfarrhaus

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Freude, Frohe Botschaft, Kaffee, Kirche

… dass es uns gibt.

Und sie kommen. Die aus der mittleren Generation – mit ihren Kindern und Babys…

Und sagen mir nach der ersten Tasse Kaffee – „Es ist hier nicht so streng. Und man kann hier lachen…“ Und erzählen von früheren strengen, bierernsten, humorfreien, weltfremden…. Kollegen. Und sagen dann: „der war aber auch lieb“ – wie um niemand zu verletzen. Und melden ihre Kinder zur Taufe an und fragen nach dem Kindergottesdienst.

Sagen dann: „Kirche hat nichts mit meinem Leben zu tun gehabt…“ und wiederum „Ausgetreten bin ich aber nicht, es ist schon wichtig…“

Hm.

Mit der Kaffeetasse in der Hand erzählen sie mir als sei ich 10-15 Jahre jünger; so alt wie sie – auch weil Pfarrerin in Jeans oder kurzen Sommerkleidchen neu ist. Es spricht sich herum, dass (nicht nur) Herr Pfarrer gern Witze erzählt und dass man uns händchenhaltend durch die Straßen gehen sieht. Und dass wir guten Kaffee und ein offenes Ohr haben.

Sie sind wieder da, zumindest zum Reden. Weil es sich herumspricht, dass wir nicht streng, sondern fröhlich sind.

Das ist alles. Ein guter Anfang.

Jacques Hamel

26 Dienstag Jul 2016

Posted by hohesundtiefes in Sinnier

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Schlagwörter

Kirche, Terror

…während er die Messe las…

Gebet für die Angehörigen und seine Gemeinde. 

Sonntag in die Kirche. Erst recht. 

Nachricht vom See

12 Sonntag Jul 2015

Posted by hohesundtiefes in Alltag

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Atempause, Freiheit, Glück, Himmel und Erde, Kirche, Loslassen, See

Bist du eine Nixe, dass du so lange im See abtauchst? – schreibt mir die Freundin, und ich muss schmunzeln, denn sie ist nicht die erste, die mich Nixe genannt hat…

Nix Neues am See. Oder doch. Oder doch nicht. Das Schöne ist, dass zu dieser Zeit des Jahres die Zeit stehenzubleiben scheint – Nüsse knacken, Kirschen entkernen, Marmelade einkochen und ja, immer und immer wieder im See abtauchen. Gelegentliche Besuche auf dem Markt mit anschließendem Kaffeetrinken – die Backwaren machen einem die Auswahl schwer und sonntags die weiße Kirche. Altehrwürdig. Heimat. Mal mit Worten gefüllt die erfüllen, mal mit den Liedern, für die ich das Gesangbuch bloß aus Gewohnheit aufschlage – Hingucken ist nicht nötig: die Lieder kommen von ganz tief innen. Gut so.

Nachbarin tauchte die Tage auf mit etlichen Dosen in der Hand. Sie hat gekocht und fand, dass ich auch ein leckeres Mittagessen vertragen könnte… Lieb, das. (Was sie noch nicht weiß, ist, dass ich ihr schon Marmelade eingepackt habe. 😉 )

Und dann wieder See. Pinkes Sommerkleid angezogen – das Gewitter Mitte der Woche ist schon vergessen – heiss ist es, das Wasser heute grünblau, wellig… Nixe im Nix…

So soll es sein. So ist Glück.

Zeichendeuter und Wahrsager

09 Dienstag Jun 2015

Posted by hohesundtiefes in Angedacht - Pfarrer's Eck

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Finanzen, Jesus, Kirche, Reform

2030 war die magische Zahl. Irgendjemand hat bei Kirchens gerechnet. Hochgerechnet. Statistiken. Bis 2030. Bis dahin sollten wir um so und so viel weniger werden. Und unsere Finanzmittel sollten auch erheblich geschrumpft sein. Und überhaupt sollte bis dahin die Evangelische Kirche wirklich an Gewicht und Bedeutung eingebüßt haben – die Zahlen sprächen eine eindeutige Sprache, die Tendenz sei klar: Relevanzverlust, Finanzkrise… Habe ich Negativbegriffe vergessen? Bestimmt.

Ab der ominösen Statistik hing die Zahl 2030 in der Luft, wie das Schwert des Damokles, wie eine feststehende Größe – so wird es sein, die Zeichen sind eindeutig. Widerworte? Fehlanzeige. Die Kalkulation war klar. Alle Faktoren berücksichtigt.

Ich beobachtete. Und sah welche, die im vorauseilenden Gehorsam schon mal mit dem Schrumpfprozess anfingen. Reform auf Reform häuften. Wie kopflose Hühner den status quo zu erhalten suchten mit unzähligen Thesen – und was-noch-Papieren… und Diskussionen. Plötzlich war keine Zeit mehr zu verlieren. KEINE ZEIT!!!

2030 lügt nicht.

Oder doch?

Die Losung heute macht mich nachdenklich. Erst recht mit dem Lehrtext zusammen.

Die Völker hören auf Zeichendeuter und Wahrsager; dir aber hat der HERR, dein Gott, so etwas verwehrt. (5.Mose 18,14)
Einer ist euer Lehrer: Christus. (Matthäus 23,10)
Inmitten all der Reformen, Diskussionen, Thesen und Un-Thesen war oft keine Zeit. Keine Zeit zum Stehenbleiben für ein Wort. Für SEIN Wort. Oder ein Gebet.
Vielleicht haben wir das Entscheidende vergessen: Christus in unsere Mitte zu lassen. Und den Geist. Der weht, wo er will.

Zeit fürs Wesentliche

26 Montag Jan 2015

Posted by hohesundtiefes in Angedacht - Pfarrer's Eck

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Schlagwörter

Arbeit, Grübel, Imperative, Kirche, Pfarrberuf, Veränderung, Zeit fürs Wesentliche, Zukunft

es werden fragebögen verschickt, kennzahlen erstellt, ziele definiert

was ist wesentlich?

mehrheitsmeinungen werden erhoben

ja, es gibt wichtige dinge. der haushalt muss stimmen, gebäude müssen in ordnung sein, mitarbeiter gewonnen, qualifiziert, geführt und versorgt, gottesdienste gefeiert, menschen besucht, gehört, getauft, unterrichtet, getraut, beerdigt werden, die kirchenbücher… und… und…

lange listen entstehen, prioritäten werden festgesetzt, ihnen arbeitsstunden zugeordnet

was ist wesentlich?

und wer bestimmt das?

die mehrheitsmeinung?

manchmal frage ich mich: wo ist ER in dem prozess? sehen wir IHN noch vor lauter imperativen, vor unserem übermächtigen bemühen den status quo zu erhalten?

was wäre wenn?

was, wenn all unsere TODOlisten nicht so wesentlich wären? unsere eigenen erwartungen an uns selbst und an andere?

was wäre wenn wir nicht die emsige mehrheit bestimmen ließen mit ihrer verlustangst? was wäre, wenn ganz oben auf der liste erst einmal stille stünde? ein HÖREN? auf IHN…

würde das vielleicht eine gänzlich andere perspektive geben? dessen, was wesentlich ist? ein loslassen ergeben? eine ganz neue, befreite anziehungskraft ausstrahlen für das, was auf keiner liste stand: DIE FROHE BOTSCHAFT?

ich frag ja nur dumm…

und denke dabei an diese geschichte, die ich vor langer zeit mal gehört habe: da wurden die menschen in einem königreich gefragt – der könig dachte, das land würde nicht ausreichend effizient genutzt, deswegen – welche obstsorten die wichtigsten sind. und sie gaben antwort. ganz oben standen natürlich äpfel, birnen, pflaumen, kirschen… also gab der könig befehl, alles andere zu fällen und nur noch diese 4 sorten anzubauen. 😦 keine stachelbeeren mehr, keine himbeeren und johannisbeeren, nix mit schönen erdbeeren im frühling… 😦 die menschen fingen an, alles mit allem zu kreuzen: es geht ja gar nicht… bis der könig einsicht hatte. er nahm seine befehle zurück. besser so…

zeit fürs wesentliche?

was ist wesentlich? mehrheitsmeinungen, die oberen x positionen auf listen kommen mir vor, wie der könig in der geschichte, der wohl von vorübergehender verwirrung heimgesucht wurde…

das wesentliche – hm. nun ja. ich denke und hoffe, dass es so schön und vielfältig und reich und wohlschmeckend ist, wie ER obstsorten erschaffen hat. und dass ER uns im stillen – im hören und der zwiesprache mit IHM – wege dahin zeigen wird. es braucht vielleicht etwas mut, alte wege zu verlassen, imperative und scheinbare sicherheiten loszulassen…

aber deswegen auf erdbeeren verzichten?

hm. soweit die – noch gar nicht fertigen – gedanken…

Sonntag – Gott hilft

11 Sonntag Jan 2015

Posted by hohesundtiefes in Musik, Sonntag

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Schlagwörter

Gnade, Gott, Hilfe, Jesus, Kirche, Kraft, Sonntag, Taufe, Taufe Jesu

…so heisst Jesus, das bedeutet sein Name.

Wieder in meiner kleinen Kirche. Die Lesungen, die wir hören, sind ein Echo auf meine Sofagedanken der Woche. Vom glimmenden Docht ist da die Rede, den ER nicht löscht und von den verschiedenen Gaben und Aufgaben… Ich merke, wie die Erschöpfung des vergangenen Jahres immer noch in den Knochen sitzt. Hm.

Die Taufe Jesu ist der Predigttext. Lange erzählt der Prediger über Dinge, über die ich mir auch schon viele Gedanken gemacht habe – wie es ist mit unserem Taufen und allerlei anderes – bis dann dieser Satz mein Herz trifft:

‚Christus distanziert sich nicht von unseren Versuchen…‘ – hier dann eine lange Aufzählung dessen, wie wir uns bemühen, Dinge richtig zu machen, und wie wir auch mal scheitern und … Und darüber die Zusage, die mir ins Mark geht: ‚Christus distanziert sich nicht.‘

Und deswegen gilt auch uns der Satz aus dem Himmel: ‚Dies ist mein lieber Sohn – und der Prediger ergänzt mit Bedacht: Dies ist meine liebe Tochter, – an dem ich Wohlgefallen habe.‘

Gott hilft. So ist es.

Doppelter Segen

05 Montag Jan 2015

Posted by hohesundtiefes in Alltag, Angedacht - Pfarrer's Eck, Sinnier

≈ 8 Kommentare

Schlagwörter

Gott, Kinder, Kirche, Müde, Segen, Sinnier, Slow motion, Sternsinger

Sie kommen zweimal – die Sternsinger. Manchmal frage ich mich, ob ER das extra macht… ER guckt genau hin.

Das erstemal begegnen sie mir vor dem Haus – ein ganz kleines Mädchen und ein kaum größerer Junge, begleitet von Mama. ‚Zu Ihnen wollten wir gerade‘ – sagt die Mama, wir unterhalten uns kurz, ich bestücke die Sammelbüchse und sie merken sich meine Tür: der Segen soll draufgeschrieben werden, während ich zum freundlichen Doktor entschwinde, der mich kopfschüttelnd aus dem Verkehr zieht: ‚Nun denn, erholen Sie sich gut.‘ Ja, ja, es war zu viel Arbeit.

Wieder im Haus überlege ich die Sache mit dem Segen. Es kann ja nicht richtig sein, wie wir das machen… Diese Strukturen. Diese Vereinsmeierei. Die Immerschons. Und dann sich beinahe schämen müssen, wenn SEIN Name fällt… Letztlich ist es doch so: wenn nicht die lebendige Beziehung zu IHM, dem Guten Hirten im Mittelpunkt unseres Tuns und auch unseres Lassens steht, dann ist es vielleicht besser, wenn wir den Laden zumachen… das gibt keinen Segen. Hm.

So sinnier ich vor mich hin – müde, wie ich bin – brühe eine Tasse starken englischen Tees auf und schmiere mir ein Brot, als es an der Haustür klingelt. Ich mache auf. Die Sternsinger stehen da! 🙂 Diesmal sind es drei, von mittlerer Größe, in Begleitung eines Papas – und sie singen laut und wunderbar. Vom Segen und von Caspar, Melchior und Balthasar.

Ich freue mich. Dass sich in diesen Tagen so viele auf den Weg machen. Mamas, Papas und Kinder. Es ist nicht nurTradition, kein bloßes Immerschon. Sie haben mir zum Abschied einen Zettel in die Hand gedrückt, da steht drauf ‚Segen sein, Segen bringen‘ – und das sind sie, das tun sie.

Päckchen 6

29 Samstag Nov 2014

Posted by hohesundtiefes in Alltag, Angedacht - Pfarrer's Eck

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Schlagwörter

Alltag, Alltagswahnsinn, Essen, Freiheit, Freude, Gottesdienst, Himmel und Erde, Kinder, Kirche, Leben, Neubeginn, Päckchen, Spiritueller Weg

Sie muss nachzählen – denn die Tage sind so lang, dass sie nicht mehr sicher ist… Hat sie nun, oder hat sie nicht? Mitten in der Nacht vielleicht? Aber nein! Heute noch nicht. Also sucht sie das nächste Päckchen aus, von jenem wunderbaren Adventskalender – Nummer 6 ist es schon – der Klebezettel drauf sagt: ‚Ausgesucht von der Großen‘. Und nach Schokolade und Fudge passt es mal wieder. 🙂 Wunderschöne Taschentücher sind es, mit Bildern von Eulen – manche hellwach und manche am Einschlafen. Genau wie sie in diesen Tagen, denkt sie, und muss schmunzeln…

wpid-20141129_202736.jpgAh ja, die Arbeit reißt nicht ab. Vieles gut, sehr gut sogar. Nur fühlt es sich manchmal so an, als wäre sie gleichzeitig zu 3 Galadinnern eingeladen – da mag das Essen noch so lecker sein, noch eine hauchdünne Pfefferminzoblate… und… Ihr wisst schon…

Neulich Kindergarten. Sie geht da immer sooo gerne hin. Eine Kleine hängt sich an ihr Bein und küsst sie ab, die anderen singen ihr die Lieder vor, die sie für den Gottesdienst geübt haben. Ganz spontan. Weil sie die Kindergärtnerin gefragt hat, ob es bei den abgesprochenen Liedern bleibe. (Tut es natürlich nicht, aber das macht auch nix, denn die Kinder singen entzückend.) Und weil noch Zeit ist bis zum Mittagessen singen die kleinen Fratze weiter – sämtliche Martinslieder und noch mehr – einfach himmlisch. Und als sie an ihren kleinen Fingerchen ’nur noch viermal schlafen‘ abzählen, schmilzt sie endgültig dahin und erst recht bei den Herzchen, die sie geschenkt bekommt:

wpid-20141119_112748.jpg…und sie saust von Termin zu Termin…

Den ‚freien‘ Abend in der Woche beschert ihr tatsächlich nur die Unachtsamkeit von Kollegen, die vergessen einen Abendtermin – Mitarbeiterfeier – in der Kneipe abzusagen. Also macht sie es sich an der Bar gemütlich… Immerhin 2 Stunden lang. Nette Begegnungen und leckeres Essen… 😉

wpid-20141125_185539.jpgNein, Essen!!! – denn diese Flaschen guckt sie ja nur an… Schließlich ist sie mit dem Auto unterwegs, hihi. Dafür ist die Suppe sehr lecker, und der charmante Barkeeper lässt ihr doch tatsächlich noch eine Portion dieser himmlischen Datteln im Speck machen. 😉 Will sie jemand ködern, muss er solche auslegen. (Nur so als Tipp – am besten jeden Schritt eine…)

wpid-20141125_185759.jpg…und jede Menge Papierkram, und Dinge organisieren und Seelen trösten und Artikel schreiben und Predigten und… ah ja, die tollen Konfirmanden sind mal wieder entzückend – sie machen einfach nur Spaß!

Sie hätte nur nicht gedacht, dass das volle Leben derart anstrengend werden könnte, puh!

(Manchmal auch viel zu anstrengend – also beneiden würde ich sie nicht. Oder doch? Zurückmachen will sie’s ja auch nicht…)

Und ihr Haus sieht zuweilen aus, wie eine Teeniebude…

Die Garage

10 Montag Nov 2014

Posted by hohesundtiefes in Alltag, Angedacht - Pfarrer's Eck

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Alltagswahnsinn, Jesus, Kirche, Leben

…der Kirchengemeinde war, wie ich es über eine kurze e-mail-Nachricht erfahre, eine Nacht bewohnt. Da ist etwas passiert, etwas Schlimmes, und einer unserer Leute wusste nicht weiter, wusste nicht wohin. Schlief also dort.

In der Nachricht steht noch. ‚Frau Pfarrerin, am Sonntag haben Sie in der Predigt zu den Konfis gesagt, dass es gut ist, wenn man sich überlegt, was Jesus tun würde… und das überlege ich jetzt… das ist schwer. Sehr schwer.“

Ich düse ins Gemeindehaus – Lage checken. Ja, es ist ein Notfall. Und wirklich nicht einfach. Wie viele Stunden und Tage, Menschen und Hilfe wir brauchen würden, um auf einen grünen Zweig zu kommen, ahne ich noch nicht, als ich den Mann ins Besprechungszimmer bitte, und anfange, ihm zuzuhören…

Der heftige Alltagswahnsinn beginnt – ohne, dass ich es absehen kann – genau hier.

Sonntag – von Engeln und vom Plagen

28 Sonntag Sep 2014

Posted by hohesundtiefes in Alltag, Angedacht - Pfarrer's Eck, Sonntag

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Schlagwörter

Chaos, Gemeinde, Gemeinsam, Glaube, Gottesdienst, Kirche, Kunst, Leben, Musik, Orgel, Sonntag, Vertrauen

Gebt mir eine Sache und ich schreib‘ euch eine schön geordnete, langweilige Predigt…

Aber nein, das war nicht zu erwarten, und offensichtlich ist mir das nicht gegönnt – oder von der anderen Perspektive gesehen: es ist mir geschenkt, dass es eben anders ist. Das Leben tobt, privat und in der Gemeinde – ich brauche den Gottesdienst, wir brauchen ihn alle. Diesen Sonntag werden die neuen Konfirmanden begrüßt. Und wir haben den katholischen Kirchenchor zur Gast. Und eine Kunstausstellung im Haus. Und die Gemeindesekretärin ist immer noch krank… (und das Private, wie dass mein Auto die ganze Woche in der Werkstatt war und noch Vieles mehr will ich hier gar nicht erst alles aufzählen…) Also ist es nix mit einer schön nach Schema X geordneten Predigt, mit einem grauen Gottesdienst – es  dürfte heute ein wenig chaotisch werden – allein schon, weil der Chor unbedingt im Altarraum sitzen will – dafür umso wichtiger der Sonntag…

Als ich die Lesung aufschlage, denk‘ ich mir: ‚Ja, ER hat das Chaos im Griff…‘ und muss über mich selbst lachen. Lest mal:

Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? 27 Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? 28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29 Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? 31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? 32 Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. 33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. 34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.

(Matthäus 6,25-34)

Ja, das ist die Strategie. Nimm’s Scheibchenweise. Vertraue darauf, dass ER ganz genau weiss, was du brauchst – und auch dafür Sorge trägt. Dass ein tobendes (Gemeinde)Leben ein sehr gutes Zeichen in diese Richtung ist… 🙂 Und dass du gehalten wirst, auch wenn du’s zuweilen gar nicht merkst.

Der Gottesdienst? Ich glaube, der wird echt bunt… Nein, heute predige ich nicht über die Perikope. Es gibt eine Liedpredigt über ABBAs ‚I believe in Angels‘ – something good in everything I see… Denn ich sehe sie: die Presbyterin, die mir sagt, dass sie trotz Einsparungen und Strukturveränderungen Spaß an ihrer Gemeinde und an ihrem Glauben hat – und anpackt. Den Küster, der es uns jedes Mal schön macht – in Kirche und Gemeindehaus. Den Organisten, der nicht nur schön musiziert, sondern immer wieder tolle Musiker ins Haus holt und nebenbei noch so Vieles organisiert. Und wie die Hürden Tag für Tag beiseitegeräumt werden – und es dann am Ende doch noch fluppt – es ist, wie durch Engelshand, ein Weg bereitet. Und die Menschen, die da sind… Und dass der Weg mit IHM vielleicht nicht immer einfach, aber schön…

Heute, am Samstag, wo ich das aufschreibe, suche ich noch nach den richtigen Worten. Und es wird heute noch einen Kinderbibelnachmittag geben… Wie gesagt, das Leben tobt. Und es ist wunderbar, wertvoll, nicht zuletzt, weil wir IHM das sind. Und zuweilen braucht’s auch viel Energie und Vertrauen… So ist es an diesem Ende der Welt. 🙂

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