Das verflixte 7. Jahr

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Spaziergang am See mit dem schlafenden Kind im Kinderwagen. Die Sonne lässt den November vergessen.

„Vor 6 Jahren haben wir mehr gefroren.“ – sagt er, sie lehnt sich an ihn und er umarmt sie.

Seither die größten Wunder erlebt und größte Herausforderungen. Unbändige Liebe und ichassedichs und das stille Wissen darum: wir gehören zusammen.

Das 7. Jahr hat begonnen.

Nachgedacht

…habe ich darüber, was wirklich wesentlich ist.

So Manches verändert sich, wenn du plötzlich eine kleine Hand in deiner hast, ein kleines Wesen, das ganz und gar zu dir gehört.

Es wird viel über Krankheit gesprochen und über Geld, jeder versucht, die Angst hinter „Überzeugungen“ zu verstecken, verbringt viel Zeit damit, einen zu suchen, der Schuld sein könnte oder wenigstens dümmer ist, als es das Gesetz erlaubt.

Dann die (ganz und gar verständliche) Ungeduld – wann wird es endlich vorbei sein? Wann können wir endlich wieder so leben wie vorher?

Und das heimliche Wissen, dass das Nachher nicht so sein wird, nicht so sein kann, wie das Vorher. Du kannst nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen…

Auch bei uns wird es nie wieder so sein, wie vorher. Darüber freuen wir uns sehr. Wir beschäftigen uns mit den richtig wichtigen Sachen: mit Milch und ersten Essversuchen, mit Windeln und Bädern und den Knöpfchen und Bändchen von Stramplern, mit jeder neuen Entdeckung und sei es nur ein Flaschenverschluss. Mit dem ersten Umdrehen, Aufsetzen, dass da jemand plötzlich steht und – hast du das gehört? – Papa gesagt hat.

Der Rest ist Hintergrundgeräusch. Wir bekommen schon so ziemlich alles mit. Aber das wirklich Wichtige ist das nicht. Nicht die Krankheit, Skandale und die Angst machen uns aus. Wichtig sind wir und das kleine Wesen, das uns geschenkt, uns anvertraut wurde.

Die Zukunft liegt in Gottes Hand und hält viel Gutes und Segen bereit. Und für den Rest genug Kraft – und was wir sonst noch so brauchen werden.

Aufgelesen 

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aus „Gustave Le Bon: Psychologie der Massen“

„Ist das Gebäude einer Kultur morsch geworden, so führen die Massen seinen Zusammenbruch herbei. Jetzt tritt ihre Hauptaufgabe zutage. Plötzlich wird die blinde Macht der Masse für einen Augenblick zur einzigen Philosophie der Geschichte. Wird es sich mit unsrer Kultur ebenso verhalten? Es ist zu befürchten, aber wir wissen es noch nicht.“

Was darf die Satire?

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„Übertreibt die Satire? Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten.

Aber nun sitzt zutiefst im Deutschen die leidige Angewohnheit, nicht in Individuen, sondern in Ständen, in Korporationen zu denken und aufzutreten, und wehe, wenn du einer dieser zu nahe trittst. Warum sind unsere Witzblätter, unsere Lustspiele, unsere Komödien und unsere Filme so mager? Weil keiner wagt, dem dicken Kraken an den Leib zu gehen, der das ganze Land bedrückt und dahockt: fett, faul und lebenstötend.“

Kurt Tucholsky im Jahre 1919

Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Soviel zum Thema #allesdichtmachen

Hier der ganze Text:

https://de.m.wikisource.org/wiki/Was_darf_die_Satire%3F_(Tucholsky)

Über Rassismus, Sexismus und weiße alte Männer

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Aus gegebenem Anlass (ich habe einen weißen alten Mann zuhause!):

Wenn ihm jemand sagt, er sei ein Rassist, weil er ein weißer alter Mann ist, wer ist dann der Rassist?

Wenn ihm jemand sagt, er sei ein Sexist, weil weiße alte Männer das sind, wer ist dann der Sexist? (Denkt euch die Gendersterne dazu, ich bin’s leid.)

Und dann noch Ageismus… Wenn man ihm jetzt sagt, er sei ein Ageist, weil … ihr wisst schon… Wer ist es dann?

Soviel dazu. Wer Ohren hat zu hören…